Dieser wunderbar gestaltete Segen der Kohanim (Birkat Cohanim), gestern frisch gelasert in Edelstahl direkt aus Israel hier eingetroffen, schmückt nun meinen Eingangsflur. Darunter habe ich den Choshen gehängt, den Brustschild des Hohepriesters. Er ist besetzt mit 12 Edelsteinen, die für die 12 Stämme Israels stehen: Ein würdiger Haussegen.
Aber die Freude über die hübsche Segenstafel ist getrübt. Der Terroranschlag in einer Jerusalemer Synagoge heute früh durch „Palästinenser“ hat das Leben in Israel schlagartig verändert. Die Gewalt gegen Juden hat im eigenen Land eine neue Dimension erreicht. Mit Äxten, Messern und Schusswaffen haben die „Palästinenser“ ein Massaker in dem Gotteshaus angerichtet, während die jüdischen Männer dort in Tallit und Tefillin gekleidet ihr Morgengebet verrichteten. Eine perfidere Tat ist kaum vorstellbar, als Menschen – ganz gleich welcher Religion – während ihres Gebets zu massakrieren. Die jüdische Welt ist paralysiert. Vier Männer wurden getötet, mehrere andere verletzt, einer davon schwebt noch in Lebensgefahr (update 19.11.: er ist inwzwischen verstorben). Es droht eine Eskalation der Lage, und eine Lösung des hintergründigen Konflikts ist nicht erkennbar. Die Tora lehrt, dass sich an Israel die Welt entzweien wird – was auch immer das in naher Zukunft konkret bedeuten kann.
Uns bleibt „nur“ das Gebet, das Gebet um Frieden für Israel. Der Segen des Kohen ist hier das vielleicht stärkste Medium.