PEGIDA und die Rettung des christlichen Abendlandes

Zweifellos gibt es zahlreiche Missstände in Deutschland, die unter anderem von den Politikern durch Unterlassung oder politisch motivierte Befindlichkeiten aus Karrierekalkül mit verursacht wurden und werden – dabei betone ich ausdrücklich: Mit verursacht.
Pegida prangert die Islamisierung des Abendlandes an, die kaum jemand ernsthaft bestreiten kann, der mit einer halbwegs gesunden Beobachtungsgabe durch die Welt geht. Es geht nicht nur um offen ausgelebte Religion im Bezug auf Kopftücher, muslimische Ärgernisse über Schweineabbildungen in Metzgereien, Sparschweine bei der Sparkasse oder um die Moscheeabbildung auf einer Flüssigseife bei Aldi-Süd oder das Nörgeln über Schweinefleisch in der Schulkantine.

Mit billigem, anbiederndem Appeasement, um nur niemandem auf die Füße zu treten, ist weder uns noch den Muslimen geholfen. Wir könnten all dies gelassen über uns ergehen lassen und mit einem Lächeln und der Aussage hinfortwischen: Dann geht doch dahin zurück, wo ihr herkamt. Natürlich kann es nicht angehen, dass Ausländer genau diejenige Kultur samt Intoleranz hier importieren und etablieren wollen, vor deren Früchten sie in ihrer angestammten Heimat fliehen. Das ist aber nur die eine Seite der Medaille, denn die Problematik liegt in unserem eigenen Volk.

Man kann schlecht montags mit PEGIDA auf die Straße gehen und ein christliches Abendland skandieren, gleichzeitig aber aus der Kirche ausgetreten sein und seine Sonntagspflicht nicht erfüllen. Ja, es ist mir klar, jetzt kommen all die vielen denkwürdigen und schwerwiegenden Argumente, dass die Kirche mit dem Islam gemeinsame Sache mache, wenn sie ihn z. B. im Vat.II auf eine Stufe mit dem Judentum und dem Christentum hebt, oder der Papst den Koran küsst. Ebenfalls gibt es zahlreiche Ärgernisse über Ortsgeistliche, die regelrecht aggressiv und bösartig gegen Islamkritiker opponieren und einen geschmeidigen Schmusekurs mit der örtlichen Moscheegemeinde fahren. Das sind alles Gründe, sich über „die Kirche“ zu ärgern, die aber maßgeblich für die Christianisierung des Abendlandes verantwortlich ist. Wer ist denn „die Kirche“? Jedes einzelne Mitglied ist „die Kirche“. In dem Moment, in dem jemand austritt, hat er nicht nur die Möglichkeit sondern auch das Recht verwirkt, diese Kirche zu kritisieren, denn jeder Einzelne kann in seiner Ortsgemeinde viel bewegen. Da gibt es Gremien, in denen man mitarbeiten kann, es gibt Diskussionsmöglichkeiten und Abstimmungsmöglichkeiten, über welche man auf den Kurs der Kirche selbst Einfluss nehmen kann. Zumindest kann man ein stets bohrender Stachel im Fleisch des jeweiligen Pastors sein, der aus welchen Gründen auch immer unter chronischer Beratungsresistenz leidet. Man muss ihm klar machen, dass der Islam genausoviel mit den derzeitigen weltweiten Terrorauswüchsen entsprechender Gruppen wie ISIS, Boko Haram, Hisbollah, Hamas, Muslimbruderschaft usw. zu tun hat wie die Kreuzzüge mit dem Christentum. Das eine ist aus der Bibel philosophisch-theologisch abgeleitet und begründet worden, das andere aus dem Koran, ob den Christen und den Muslimen das nun gefällt oder nicht. Beide Religionen sind missionarisch, und da sind die Möglichkeiten zu solchen Exzessen immer auch – zumindest latent – vorhanden. Schönrederei hilft hier niemandem weiter. Die Christen haben allerdings den historischen Vorsprung von mehren hundert Jahren, aber so lange können wir beim Islam nunmal nicht warten.

Man kann auch eine Spiritualität außerhalb der Kirche leben, aber wer von Denjenigen, die montags bei Pegida mitmarschieren, tut das tatsächlich? Ist der Prügelknabe „Kirche“ nicht viel mehr ein bequemer Vorwand für die eigene spirituelle Trägheit und Leere? Wird das Christentum nicht zu einem heeren aber inhaltslosen Banner, um dessen Legitimation, es zu tragen, man sich selbst gebracht hat? Glaube muss erarbeitet werden, der fliegt einem in der Regel nicht über Nacht in den Schoß.

Und noch etwas. Die Ausdünnung der Spiritualität in unserer Wohlstands- und Versicherungsgesellschaft, in der Gott vordergründig ausgedient hat, hat ein spirituelles Vakuum kaum je dagewesenen Ausmaßes aufgerissen. Dieses Vakuum ist eine Frucht derjenigen Wohlstandsverwahrlosung, an der schon die alten Ägypter, die Römer und die Griechen vor Jahrtausenden untergegangen sind, die wiederum die Rechten den Linken mit ihren Luxusproblemen wie z. B. Gender-Mainstreaming unterstellen. Die Natur verabscheut ein Vakuum, also stößt nun neben der monströs aufgeblähten Unterhaltungsindustrie der Islam in genau dieses Vakuum vor, das unsere eigenen Leute hier hinterlassen haben. Dem Islam kann man dafür nicht böse sein. Ärgern kann man sich nur über die eigenen Leute, die diesen Zusammenhang nicht erkennen oder nicht erkennen wollen, denn das hat etwas mit derselben geistigen Trägheit zu tun, mit der sich die Massen pünktlich nach der Tagesschau allabendlich mehrere Stunden ihrer kostbaren Lebenszeit vom verhassten, zwangsfinanizerten Demokratiefernsehen rauben lassen anstatt mal ein gutes Buch zur Hand zu nehmen, tieferschürfende Gespräche mit Freunden oder Angehörigen zu führen oder einfach nur eine Kerze zu entzünden, vielleicht den Tallit gegen alle äußeren Ablenkungen anzulegen und zu beten, anzubeten, zu meditieren, zu sich selbst zu finden und vielleicht dann auch Gott wahrzunehmen. Er hat keine Chance, zu uns zu sprechen, wenn wir pausenlos selbst reden oder unseren Geist mit Unterhaltung zunebeln.

Dann erst löst sich die Verkrampfung im Kampf gegen ETWAS, was furchteinflößend ist. Man kann nicht erfolgreich GEGEN etwas kämpfen, weil man dieses ETWAS mit Energie aufpumpt und somit verstärkt, man kann nur FÜR Etwas erfolgreich kämpfen, denn auch dies verstärkt man mit Energie. Eigentlich sollte das unsere aufgeklärte Welt im Zeitalter des Wissens um quantenphysikalische und morphogenetische Zusammenhänge längst begriffen haben, denn genau so tickt die Natur und die Kraft des menschlichen Herzens, die Berge zu versetzen mag, aber offenbar sind die Proteste der einfachere Weg, denn sie können ohne persönlcihe Konsequenzen bleiben, und man macht sich selbst zum Passivum und zum Opfer. Ein paar Stunden Demo udn Dampf ablassen, dann kommt wieder der übliche Trott. Das ist leicht, das ist bequem.

Auch ich erliege immer noch zeitweise der Gefahr, dieser bösen Angewohnheit vom Protest GEGEN etwas anzuhängen, aber letztendlich bringt der Protest nichts außer Destruktivität, er zersetzt die inneren Kräfte und verstärkt genau das, wogegen man opponiert. Das sind aber leider Konditionierungen, mit denen wir alle aufgewachsen sind, doch wir befinden uns an einer Zeitenwende, und vielleicht sind diese schmerzhaften Erkenntniswege die Geburtswehen in diese neue Zeit hinein. Wir führen so lange Kriege, innere und äußere, bis wir begriffen haben, dass wir uns damit selbst vernichten, den Gegner aber bestärken. Gab es irgendeinen Krieg, der jemals Probleme gelöst hat? Hat jemals ein Kampf gegen ETWAS diesen Gegner besiegt, ohne, dass er auf andere Weise wieder aufgetaucht ist, womöglich noch monströser?

Unsere inneren und äußeren Dämonen verfolgen uns, bis wir uns stellen, sie annehmen, ihnen ins Auge sehen und zu ihnen sagen: Ja, du bist da, das habe ich nun zur Kenntnis genommen, aber ich beachte dich nicht mehr, weil ich Wichtigeres zu tun habe, nämlich meinen Kampf FÜR die gute Sache zu kämpfen. In dem Moment löst sich der Dämon auf. Das ist der EINZIGE Weg, einen anderen gibt es nicht.

Genug gepredigt, nun kommt noch ein kleiner entspannender Film von Dortmund im Schnee, dazu schöne Musik von J. S. Bach.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemeines, Judentum, Kirche und Orgel, Tachles abgelegt und mit , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Eine Antwort zu PEGIDA und die Rettung des christlichen Abendlandes

  1. Cayceportal schreibt:

    Super geschrieben, Henny! Genau so ist es und da sollten wir uns alle an der eigenen Nase fassen. Und: Deine Winterbilder sind schööön! Erinnern mich an zahllose Spaziergänge dort oben …

Hinterlasse einen Kommentar